Seit wenigen Tagen fallen am Potsdamer Stadtschloss die Gerüste, die in den letzten Wochen den Blick auf den südwestlichen Kopfbau am Lustgarten versperrten. Sie waren nötig, um die bisher umfangreichste Rückkehr-Aktion von Skulpturen auf die Attika des Bauwerkes zu ermöglichen. Gleich sechs Figuren fanden seit November 2020 ihren Weg zurück auf das Dach des Landtagsschlosses.
Perseus und Andromeda
Den Anfang machte am 24. November Andromeda, eine Sitzfigur über der Fahnentreppe. Zusammen mit ihrem Gatten Perseus bildet sie eine Figurengruppe. Beide scheinen miteinander in ein Gespräch vertieft. Perseus stützt sich dabei auf das mit Schlangen umrangte Haupt der Medusa. Mit dessen Hilfe hatte er die Gegner ihrer Hochzeit zu Stein verwandelt. Dass Perseus Medusa überhaupt den Kopf hatte abtrennen können, war einer klugen List zu verdanken.
Die Musen
An der Lustgartenseite fanden zwei weitere Gruppen Aufstellung. Jeweils zwei Musen nehmen nun wieder ihre Plätze ein und stellen so eine thematische Verbindung zwischen dem (leider durch die Breite Straße nunmehr abgetrennten) Garten und dem Gebäude her.
Unmittelbar an der südwestlichen Ecke haben sich Urania (die Himmlische) und Terpsichore (die im Reigen tanzende) wieder eingefunden. Die Weltkugel verweist auf Urania als Schutzgöttin der Astronomie. Terpsichore trägt zur Versinnbildlichung des Tanzes ein Tambourin und eine Laute mit sich.
Ihnen gegenüber stehen nun wieder Erato, die Muse der Liebesdichtung und Polyhymnia, die Muse des Gesangs mit der Leier. Erato (die Liebevolle) hält ein Manuskript in ihren Händen, Polyhymnia (die Liederreiche) spielt auf ihrer Leier.

Von den aufgestellten Figuren waren zwar jeweils noch mehr oder wenig zahlreiche originale Fragmente vorhanden, eine Wiederverwendung der Teile kam jedoch nicht infrage. Daher wurden alle Skulpturen gänzlich neu geschaffen – finanziert durch die Hasso-Plattner-Stiftung. Noch in diesem Jahr sollen weitere Figuren auf der Marktseite folgen, darunter auch die berühmte Minerva.
Hier ein paar Eindrücke der originalen Skulpturen. In voller Ansicht Terpsichore (l.) und Urania. Hinter ihnen hat sich die zur Hälfte in Gips neu modellierte Polyhymnia versteckt.






