Einen neuen Blick auf die Bauten der Potsdamer Ostmoderne verspricht ein im April 2016 erscheinendes Buch des Kunsthistorikers Christian Klusemann mit dem Titel „Das andere Potsdam“. Im Klappentext heißt es:
Der Blick auf Architektur in Potsdam ist nach wie vor auf das Erbe der barocken preußischen Residenzstadt ausgerichtet. Die baulichen Relikte des anderen Potsdam, entstanden in vierzig Jahren DDR, werden hingegen kaum wahrgenommen. Was der neue Staat nach Abrissen von Stadtschloss und Garnisonkirche, ja ganzer Straßenzüge auf dem Boden des „alten“ Potsdam hinterließ, zeigte sich – so die allgemeine Annahme – hauptsächlich in störenden „Plattenbauten“. Dabei war das Bauen in der Stadt zwischen 1949 und 1990 weitaus vielfältiger. Errichtet wurden sowohl herausragende, „ostmoderne“ Einzelbauten, als auch historisierende Gebäude, die auf den ersten Blick nicht mit der DDR assoziiert werden. Das Buch gibt erstmals einen genaueren Überblick über die stadtbildprägendsten Bauten und Ensembles aus vier sehr unterschiedlichen Jahrzehnten DDR, kontextualisiert diese in die baupolitischen Leitlinien und fragt nach Ihren Besonderheiten – mit Blick auf das Bauen im zweiten deutschen Staat im Allgemeinen und Potsdam im Besonderen. Zugleich bietet es als Architekturführer die Möglichkeit, das andere Potsdam genauer kennenzulernen.
Eine streitbare Schrift und zugleich eine Bereicherung für den Bücherschrank.